Türe #14: Nichts steht geschrieben – Killerphrase für negative Glaubenssätze


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Bild: Uschi Roebers (gefunden auf der Suche nach Türen in Düren)

Lawrence von Arabien ist ein Symbol für Willenskraft und den Triumph des Menschen über ein vermeintlich unveränderliches Schicksal. Es steht außer Frage, dass schon der historische Thomas E. Lawrence an völliger Selbstüberschätzung litt und bereits zu Lebzeiten an seiner eigenen, in weiten Teilen verklärten Legende strickte. Der Film setzt nochmal eins drauf.

Und trotzdem: Obwohl der heldenhaft verklärte Lawrence am Ende scheitert, gibt er ein wunderbares Beispiel für alle, die ein vermeintliches Schicksal nicht akzeptieren und das Leben selber in die Hand nehmen wollen. Negative Glaubenssätze sind ihm fremd. Und er ist nicht bereit, sich durch eine schicksalsergebene Umwelt von seinen Zielen und Überzeugungen abbringen zu lassen.

Charakteristisch für diese Haltung und unglaublich charismatisch gespielt von Hauptdarsteller Peter O‘Toole ist die Passage, in der Lawrence mit einer handvoll Beduinen einen als unpassierbar geltenden Teil der Wüste Nefud durchquert, den „Glutofen der Sonne“, wie die Araber ihn im Film nennen. Sie brechen in aller Frühe auf, um der im wahrsten Sinne mörderischen Hitze des Tages zu entgehen. Unterwegs geht ein Mann verloren, was sie erst bemerken, als sie mehr tot als lebendig die nächst gelegene Oase erreichen.

Die Aufständischen um Lawrence, harte Burschen und bestens angepasst an die lebensfeindliche Wüste, geben den Mann verloren. „Maktub“, sagt das Umfeld in seiner fatalistischen Haltung – „Es steht geschrieben“. Der Anführer der Bedu, Scherif Ali Ibn El Kharisch (im Film dargestellt von Omar Sharif), will Lawrence aufhalten. Aber er, der hellhäutige, nur mäßig an die Wüste gewöhnte Europäer, macht sich auf den Weg, den Mann zu retten, den er in die Gluthitze hineingeführt hat. Sein Diener Daud wartet am Rande der Wüste.

Lawrence kehrt zurück. Gasim, den verlorenen Mann, hat er dabei. Der skeptische Scherif Ali ist für immer geläutert und versucht von da an, Unmögliches und Machbares miteinander zu verbinden. Er wird zu einem glühenden Verehrer von Lawrence und zu einem seiner wichtigsten Mitstreiter.

„Nichts steht geschrieben“, sagt Lawrence zu ihm mit herausforderndem Blick, nachdem er den Wasserschlauch von Ali entgegengenommen hat.

„Nichts steht geschrieben“ – die Killerphrase für negative Glaubenssätze.

 

Später tötet Lawrence den Mann, dem er das Leben gerettet hat. Es ist notwendig, um ein Blutbad unter zwei Stämmen zu verhindern. „Du hättest ihn damals in der Wüste lassen sollen“, sagt Scherif Ali. Hätte er?

Wer sein Schicksal selber in die Hand nehmen und am Nikolaus-Gewinnspiel teilnehmen möchte, hat noch bis Sonntag, vierter Advent, Gelegenheit dazu. Also, nichts steht geschrieben! Zu gewinnen gibt es das Buch „Sind die Medien noch zu retten?“ von Thilo Baum und Frank Eckert. Dazu einfach nochmal Türe #6 öffnen!

Am 24. 12.2016 wird der Name des Gewinners hier auf medienkanzler.net veröffentlicht. Viel Glück!

Morgen geht es weiter im Adventskalender mit Türe #15. Worum es geht, steht noch nicht geschrieben…

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