Und was wird jetzt aus der CeBIT?


(Quelle: CeBIT)

Und jetzt? Mag man sich mit etwas Abstand fragen, ein paar Tage nach der CeBIT. Klar, Messe und BITKOM sind wie jedes Jahr zufrieden. Sprechen sogar von steigenden Besucherzahlen – im Kleingedruckten steht dann im Fünf-Tages-Vergleich. Sprich: Wäre die Messe im letzten Jahr schon einen Tag kürzer gewesen – also ohne den Sonntag wie in diesem Jahr – wären in diesem Jahr mehr Leute gekommen. Man zieht einfach den Sonntag vom letzten Jahr ab.

Bleibt die Frage, welcher Reifegrad von Business Intelligence da zugrunde gelegt wird. Oder ob sich die Verantwortlichen die Zahlen schön getrunken haben. Einer nüchternen Betrachtung dürfte dieser Vergleich jedenfalls nicht standhalten. Es kamen 334.000 Besucher. Im letzten Jahr waren es 400.000. Macht einen Rückgang um 66.000. 16,5 Prozent. Die Messe nacht daraus im Fünf-Tages-Vergleich ein Anstieg um 3 Prozent oder 12.000. Das  mag rechnerisch korrekt sein. Aber es hat auch Chuzpe.

Und trotzdem. Gefühlt war mehr los. Gefühlt war auch die Stimmung gut. Tatsächlich habe ich mit mehr Besuchern gerechnet als im letzten Jahr – unterm Strich. Aber da hat mich mein Gefühl wohl getäuscht. Abenteuerlich auch die von der Messe gestreute Zahl, dass über Investitionen im Umfang von zehn Milliarden Euro verhandelt wurde. Himmel, wo nehmen die solche Zahlen her?

(Quelle: CeBIT)

Und wieder soll es ein neues Konzept geben. Diesmal muss es erneut  der Endverbraucher richten. Der soll wieder mehr angesprochen werden. Die Messe wird jetzt in vier Bereiche gegliedert. Fakt ist, dass sie sich derzeit immer noch selbst im Wege steht, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Die einen rufen: „Bitte nur Business Kunden“. Andere sagen: „Der Endverbraucher ist doch der Treiber von Innovationen“. Ja und dann gibt es die Leute, die Investitionen tätigen wollen. Ich habe mit einem IT-Leiter gesprochen, der für sein 150-Personen Unternehmen neue Monitore anschaffen wollte. Ist extra aus Nürnberg angereist. Lässt sich jetzt Muster vom Hersteller kommen, weil er in den Planet Reseller nicht reinkam. War eben Kunde, kein Wiederverkäufer. Wo anders konnte er leider nicht die Monitore sehen, die er suchte. Toll. Da liegen sicher noch ein paar Milliarden brach, über die man hätte reden können…

Und die Webciety? Hätte mich wirklich brennend interessiert. Aber ich war diesmal ehrlich gesagt zu busy. Und mehr als zwei Tage CeBIT sitzen heutzutage wirklich nicht mehr drin. So, genug jetzt von der CeBIT. Mal schauen, was das nächste Jahr bringt. Da soll die Messe ja wieder wachsen…

Ein Kommentar zu „Und was wird jetzt aus der CeBIT?

  1. Mensch Medienkanzler, so lange schon zur CeBIT und immer noch keine Ahnung wie die Zahlen bezüglich der Investitionen zustande kommen. Das ist eigentlich gaaaanz einfach. Die Messeleitung hat am Ende der CeBIT zwei Würfel in der Hand. Mit dem ersten Würfel wird die erste Zahl ermittelt und mit dem Spezialwürfel (Maßanfertigung für die Messeleitung) die Anzahl der Nullen (bei den Investitionen) ermittelt und voilà haben wir ein ziemlich konkretes Ergebnis, in diesem Fall sind eben zehn Milliarden Euro heraus gekommen. Außerdem muss diese Zahl stimmen, denn die Messe war ja schließlich ein Erfolg oder?

    Darüber hinaus muss man jedoch feststellen, dass Deine Einschätzung bezüglich der gefühlten Besucherzahl wohl stimmt. Auch mir ist es, zumindest am Mittwoch so gegangen. Über den Dienstag breiten wir lieber einmal den Mantel des Schweigens. Webciety verpasst? Schade, denn die war wirklich interessant und ist im Vergleich zum letzten Jahr auch noch gewachsen!

    Vielleicht klappt es ja auch mit der Einbindung der Endverbraucher, denn es gibt ja schließlich genug Aussteller die nichts dagegen haben, wenn neben den Unternehmen auch Privatkunden ihre Produkte erwerben. Aber dann müsste auch eine vernünftige Trennung zwischen B2B und B2C erfolgen. Mal schaun, bei der Messeleitung muss man mit allem rechnen – vielleicht treffen sich ja demnächst der Hardcore-Gamer und der IT-Leiter in einer Halle, möglich ist alles in Hannover.

    Mit dem Planet-Reseller ist es nicht nur dem von Dir angesprochenen IT-Leiter aus Nürnberg so ergangen. Aber das ist einmal nicht der Messeleitung anzukreiden. Denn einen Treffpunkt für Hersteller und Fachhandel zu installieren ist wirklich intelligent und wenn man einmal gesehen hat wie voll es etwa in Halle 14 war, dann muss man feststellen, das macht auch Sinn. Es ist dann aber Sache der Hersteller auch dem anreisenden IT-Leiter eine Möglichkeit zu bieten, sich die Produkte einmal anzuschauen und anzufassen. Und nicht wenige Anbieter machen das auch!

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