
Jung, muslimisch, ehrgeizig. Aygül Özkan zeigt allen Politikern wie es geht.
Wer kennt schon alle Minister im heimischen Bundesland. Geschweige denn in einem anderen. Aygül Özkan kennt jetzt bald jeder. Dabei ist sie noch nicht einmal Ministerin.
Das Rezept ist einfach: Den gesellschaftlichen Diskurs aufgreifen und ordentlich polarisieren. Kopftuch und Kruzifix. Gelingt garantiert. Von wegen Vorzeige-Migrantin und zu früh gefreut. Sie hat es auf jeden Fall geschafft, die Medien für sich zu instrumentalisieren.
Ich denke, wir werden noch von ihr hören. Sie hat es aus einer schwierigen Startposition verdammt weit gebracht. Muslimin in einem christlich-säkularen Land. Und in einer Partei, die sich immer noch christliche Werte und Symbole auf die Fahne schreibt. Sie weiß, wie man in die Öffentlichkeit kommt. Hat sie gute Medienberater oder einfach nur einen todsicheren Instinkt? Keine Ahnung. Aber der Kollateralschaden, den sie angerichtet hat, war sicher wohl kalkuliert.
Sie treibt ihre eigene Partei vor sich her. Der Ministerpräsident bemüht sich zwar um Schadensbegrenzung. Aber sie hat ihn in der Tasche. Entschuldigung hin oder her. Als Ministerin werden wir sicher noch von ihr hören…
Diskussion um Kruzifixe in Klassenzimmern: Özkan entschuldigt sich (RP ONLINE, 26.04.2010)
Wundert mich sehr, dass es zu diesem Thema keine Resonanz gibt?!?
Tja, da hat die Welt wohl genug drüber diskutiert. Immerhin hat sich ja der freundliche Redakteur von Maybrit Illner gemeldet…