
Das Entsetzen über die verheerende Serie von Katastrophen in Japan greift mehr und mehr um sich. Die Bilder vom brennenden Reaktor in Fukushima gehen um die Welt. Die Angst vor dem nuklearen GAU wächst von Stunde zu Stunde. Gleichzeitig ist die mediale Schlacht um die Zukunft der Atomkraft weltweit entbrannt.
Traditionell wird sie in Deutschland mit besonderer Heftigkeit geführt. Lange schwelte sie, wurde möglichst klein gehalten. Jetzt ist die mediale Kernschmelze erfolgt. Das wissen auch die Lobbygruppen und gehen in die Offensive. Der Energieriese RWE stellt schon einmal klar, dass es für ihn keinen Grund gibt, aus der nuklearen Stromerzeugung auszusteigen. Ebenso wie die chinesische Regierung. In Neckarwestheim dagegen bilden Atomkraftgegner äußerst medienwirksam eine 45 Kilometer lange Menschenkette. Der Spiegel sieht in seiner Titelstory für morgen bereits das Ende des Atomzeitalters voraus.
Eine heiße Schlacht zeichnet sich ab. Im Superwahljahr der Super GAU für die Regierungskoalition. Dagegen scheint ein Ministerrücktritt eher wie ein Sandkastenspiel.
Sehr viel wird davon abhängen, welche Schreckensmeldungen uns noch erreichen, oder ob die Kernschmelze gestoppt werden kann. Aber die Debatte lässt sich nicht mehr aufhalten. Und die Medien werden ganz sicher nicht schon bald wieder zur Tagesordnung übergehen.