
Den einen eröffnet das Netz neue Möglichkeiten. Andere empfinden es als Bedrohung ihres Geschäftsmodells. Allen voran die Musikindustrie. Andererseits gibt es immer wieder erfrischende Beispiele aufstrebender, nicht-industrialisierter Vertreter verschiedener kreativer Zünfte, die vom Netz profitieren und in ihrer Nische gerade deshalb erfolgreich sind, weil sie es in intelligenter Weise zu nutzen wissen.
Die Berliner Multi-Kulti-Band Rotfront ist so ein Beispiel. Der eigenwillige und ganz und gar unpolitsche Sound aus Russendisco, Reggae, Klezmer und Türk-Pop richtet sich an ein eher kleines, aber begeisterungsfähiges und vor allem Web-affines Publikum. Das nutzt die Band und schafft es, ihre Zielgruppen trotz kleinem Budget zu informieren, zu aktivieren und mitzureißen.
Selbstverständlich gibt es Rotfront auf Youtube. Man kann reinhören und den Sound mit anderen teilen. Der Kracher ist aber die Facebook-Seite. Da ist immer was los. Natürlich sind regelmäßig Live-Videos zu sehen. Und vor jedem Auftritt gibt es eine „Wir kommen!“-Meldung, so dass man weiß, wo die Truppe sich gerade aufhält und ob sie vielleicht in der Nähe ist. Hinterher gibt es ein Dankeschön an die Fans – ob Berlin, Nürnberg oder „Highdelberg“.
Und auch sonst sind die bald 6.000 Fans der Seite gut informiert: Am 19.05.2011 gab es eine Statusmeldung mit dem Hinweis: „Tomorrow (Friday) „VisaFree“, our second album, hits the stores!…. You can get it in the good recordstores next to you, Amazon, I-Tunes, etc.“
Ich war gleich wie elektrisiert. Sofort auf amazon vorbestellt. Es war vielleicht das erste Mal, dass ich ein Album schon einen Tag nach Erscheinung mein eigen nennen konnte. Und ich habe es nicht bereut. Verdammt guter Sound! Bitte mehr davon.
Da soll einer sagen, das Netz verhindert, dass Künstler den gerechten Lohn für ihre Arbeit bekommen. Vielleicht ist es eine Bedrohung für die industrialisierte Musikmaschinerie. Für Künstler mit Anspruch und guten Ideen ist es ein Gewinn und ein schlanker Marketing- und Absatzkanal.
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