McFit-Gründer Rainer Schaller hatte schon immer ein Gespür für Kommunikation. Zur Eröffnung seines ersten Studios klebte er bei Nacht und Nebel Plakate: „McFit – jetzt auch in Würzburg“. Auf den Coup ist er bis heute zu Recht stolz. Innerhalb von zehn Jahren hat er über einhundert Studios eröffnet und es zu Marktführerschaft gebracht.
Die Studios verzichten auf Schnickschnack – es gibt, wie Schaller einmal im FTD-Interveiw sagte, „nur Eisen und Schweiß“. Dafür ist die Mitgliedschaft für jedermann erschwinglich und die Studios sind rund um die Uhr geöffnet. Das sind zwei Erfolgsfaktoren der Fitnesskette. Ein dritter ist sicher das gelungene, integrierte Kommunikationskonzept.
Die externe Kommunikation läuft über das Internet, TV- und Plakatwerbung. Zusätzlich gibt es eine Direktkommunikation mit den Mitgliedern über den McFit-Channel, der 24 Stunden in den Studios sendet, und die Mitgliederzeitschrift „Einfach gut aussehen“. Letztere ist ein hochwertiges Printprodukt, das eigentlich alles bietet, was von einem Fitness- und Lifestylemagazin zu erwarten ist. Dazu kommen Trainings- Ernährungstipps, die speziell auf das McFit-Konzept abgestimmt sind. Im Channel gibt es Musik, Sportvideos, Infos, Tipps für das Gerätehandling und vieles mehr. Über Infoterminals im Studio können Mitglieder knifflige Fragen an ein Expertenteam richten.
Und jetzt wird es spannend: Alle Kanäle sind eng miteinander vernetzt. Die Mitgliederzeitschrift erscheint am ersten Montag des Monats. Im Studiokanal wird sie spätestens ab Mitte des Vormonats intensiv angeteast. Einzelne Themen und Artikel werden in verschiedenen Spots vorgestellt. Es gibt auch eine Vorschau auf das Mitglied des Monats, die Covergirls oder -boys des Magazins. Gecastet werden die MdM’s über eine Plattform im Internet, so wie alle McFit-Models. Ist das neue Heft raus, wird umgeswitcht. Statt der Vorankündigung laufen Videos vom Fotoshooting. TV-Aktionen wie das Spiel der McFit Allstars gegen den FC Bayern München werden im Heft, im Web und über den Channel witzig und intelligent vorbereitet und begleitet. Und immer wird der Dialog mit den Mitgliedern groß geschrieben. Auch die Fragen, die Mitglieder über das Internet oder am Terminal an die Experten stellen, werden auf den anderen Kanälen verwertet: Ausgewählte Fragen und die entsprechenden Antworten werden, wenn sie für das Gros der Trainierenden interessant sind, über den Channel ausgestrahlt oder im Heft abgedruckt.
Einfach gut aussehen – der Titel ist ungewöhnlich für eine Zeitung. Laut Schaller ist er die Antwort auf eine Frage, nämlich die, was Leute eigentlich wirklich wollen, wenn sie ins Fitnessstudio gehen. Als praktizierendes Mitglied fieber ich dem Heft tatsächlich regelmäßig entgegen. Jede Ausgabe ist eine kleine Sensation. Nur bei der letzten ist der Funke nicht so ganz übergesprungen, obwohl es in der gewohnten Qualität und mit hohem Informationsgehalt daherkam. Ich musste tatsächlich etwas überlegen, bis ich dahinter kam. Mein Studio in der Nähe hatte einen Wasserschaden, ich hatte wenig Zeit und brauchte etwas, um ein Studio zu finden, das mir gefiel. Dadurch entfiel für ein paar Wochen die Beschallung durch den McFit-Channel. Ich war praktisch gar nicht auf das Heft vorbereitet. Es fehlte etwas, ganz eindeutig. Cross-mediale Kommunikation wirkt also. Zumindest wenn sie gut gemacht ist. McFit hat hier sicher Leuchtturmcharakter. Einfach gut gelungen!