US-Präsident Barack Obama hat sich nicht einschüchtern lassen und den Dalai Lama getroffen. Nicht ganz offiziell im Oval Office. Nur in einem Raum zum Empfang von privaten Gästen. Und ohne gemeinsame Pressekonferenz. Auch einen Fototermin mit den beiden gab es nicht.
Insofern hat der Druck der chinesischen Staatspartei immerhin bewirkt, dass sich das weiße Haus eine gewisse Selbstzensur auferlegt. Und dennoch tobt das totalitäre Regime in Peking, dass der Empfang mit dem „Separatisten“ überhaupt stattgefunden hat.
In seiner Pressemitteilung findet das Weiße Haus erstaunlich klare Worte. Obama spricht sich deutlich für den Erhalt von Tibets religiöser, kultureller und sprachlicher Identität aus, lobt den gewaltfreien Weg des Dalai Lama und seine Bemühungen um den Dialog mit China. Artig geben beide noch zu Protokoll, wie wichtig eine kooperative Beziehung zwischen den USA und China ist. Und das ist nicht einmal diplomatisches Geschmuse, sondern die volle Wahrheit. Auch der Dalai Lama weiß offenbar, wie weit Obama an die Grenzen des politisch Möglichen gegangen ist.
Um ein Zeichen für die Pressefreiheit und die legitimen Rechte der Tibeter auf öffentliche Wahrnehmung zu setzen, hier noch einmal der Text der knapp bemessenen Pressemitteilung und das einzige offizielle Foto von dem Beusch:
The White HouseOffice of the Press Secretary
For Immediate Release
February 18, 2010
Statement from the Press Secretary on the President’s Meeting with His Holiness the XIV
Dalai Lama
“The President met this morning at the White House with His Holiness the XIV Dalai Lama. The President stated his strong support for the preservation of Tibet’s unique religious, cultural and linguistic identity and the protection of human rights for Tibetans in the People’s Republic of China. The President commended the Dalai Lama’s “Middle Way” approach, his commitment to nonviolence and his pursuit of dialogue with the Chinese government. The President stressed that he has consistently encouraged both sides to engage in direct dialogue to resolve differences and was pleased to hear about the recent resumption of talks. The President and the Dalai Lama agreed on the importance of a positive and cooperative relationship between the United States and China.”
