Während Verlage rund um die Welt das iPad als großen Hoffnungsträger in schwierigen Zeiten feiern, scherte sich Apple bislang wenig um die immer wieder laut werdenden Zensurvorwürfe. Auch die deutschen Verleger warten noch auf eine Antwort aus Cupertino.
Jetzt meldet sich die Politik zu Wort. Laut Spiegel online prüfen die Rundfunkreferenten der Länder, ob man den Konzern gesetzlich zwingen kann, Produkte in seinen App Store aufzunehmen. Ihr berechtigte Frage: Ist der App Store für iPhone, iPad und iPod vergleichbar mit dem Angebot eines Kabelnetzbetreibers? Die sollte man doch spätestens mit der Einführung des iPad, das eindeutig als Träger für mediale Inhalte konzipiert ist, mit einem klaren JA beantwortet können! Dann müsste aber doch auch der Artikel 5 des Grundgesetzes greifen. Die Grenzen der Freiheit der Berichterstattung legt demzufolge der Gesetzgeber fest. Kein Privatunternehmen. Nicht einmal Apple.
Immerhin wollen laut dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger bis Anfang 2011 rund 45 Prozent aller deutschen Zeitschriftentitel kostenpflichtige Apps anbieten. Bleibt zu hoffen, dass auch die Apple-Fangemeinde sich mit der Frage kritisch auseinandersetzt. Aber Kritik an Apple ist ja mal nicht gerade angebracht…
Erste Zeichen eines Einlenkens von Apple scheint es aber doch zu geben. Die Nackedeis der Bild zeigen auf iPad & Co. jetzt wieder ihre volle Pracht – wie in der Tageszeitung. Der deutsche Playboy bleibt aber weiter ausgesperrt.